Aktive Tennisspieler
im Verein MBB-SG Manching
systematisch fördern
Ausgabe 1
Hans-Dieter Ehrgott
18. Januar 2016
Inhalt
Ein paar Gedanken zum „Verein“
Einleitung
Dieses Dokument setzt sich mit der Frage auseinander, was unser Tennisverein organisatorisch tun kann, um aktive Mitglieder zu fördern, die sich nicht über Mannschafts- oder individuelles Training weiterentwickeln können.
Die beabsichtigte Förderung zielt also in erster Linie nicht auf junge Talente und ausgereifte Mannschaftsspieler(innen), die über systematisch angelegte Förderung in Mannschaften integriert wurden oder werden und das sportliche Aushängeschild für unseren Verein darstellen.
Die wachsende Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten und ein sich ständig verändernder Zeitgeist macht es den traditionellen Vereinen immer schwerer Mitglieder zu werben und langfristig zu binden. Unter diesen Umständen ist es für einen Tennisclub auch eine Überlebensfrage, mit einem Angebot, das sich direkt an den Bedürfnissen von Tennissportlern aller Altersklassen orientiert, an den „Markt“ heranzutreten. Auf keinen Fall sollte zukünftig unser Verein Mitglieder im Freizeit- und Hobbysegment mit deren mehr oder weniger vorhandenen Eigeninitiative alleine lassen.
Bedarf nach Aktiven Förderung
Das Problem „Tennisclub Mitglied mit zu wenig Spielpartner“ haben viele Vereine. Es müssen nicht unbedingt die schwächeren Spieler sein, die sich schwer tun, über passende Spielpartner eine Weiterentwicklung zu erleben. Auch bessere Spieler, die in einem Verein mit gewachsenen Cliquen eintreten, können Probleme mit der Spielpartnersuche haben.
Doch es geht bei der Förderung auch um die Spieler, die kein Problem mit Spielpartnern haben. Wenn die in Ihren Kreisen spielen, ist es nicht selten, dass über Jahre keine Weiterentwicklung stattfindet. Das ist eigentlich schade, wo doch alle Spieler und Mannschaften Freude empfinden über Erfolge und Fortschritt.
Die Suche nach Spielpartnern entspricht einer Suche nach sozialer Bindung - je schwerer die Bedingungen desto eher kann sich eine Partnerbörse etablieren.
Lösungsansatz
Der grundsätzliche Ansatz ist relativ einfach, es ist die Idee einer Partner- oder Tauschbörse: Sättigung von Bedarf über einer organisierte Vermittlung.
Die Aktiven Spieler im Verein, die an der Aktiven-Förderung mitmachen wollen, müssen sich ausdrücklich zur Annahme Ihre „Rechte“ und „Pflichten“ bekennen. Sie werden dann in eine von mehreren Leistungsgruppen eingeteilt. Die Einteilung orientiert sich nicht unbedingt am LK Werten, das Beherrschen bzw. Erlernen einer sauberen Technik steht im Vordergrund.
Spieler aus höheren Gruppen spielen mit denen, die in der darunter liegenden Gruppe sind.
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Eine konkrete Umsetzung könnte so funktionieren:
- Wir fragen nach Spielern, die an einem Förderkonzept mitmachen wollen. Damit werben wir auch aktiv nach außen, vielleicht sogar über den Gemeindekreis hinweg. Es ist denkbar, dass mehrere Vereine in der Sache zusammenarbeiten (z.B. Geisenfeld, Manching, Baar-Ebenhausen…)
- Wenn wir genügend Interessierte zusammenbekommen, teilen wir in die 4 oder 5 Gruppen ein. Die Gruppe mit den schwächsten Spieler nenne ich Gruppe 1.
- Die Gruppen werden in einem Tabellenblatt, später eventuell mal in einem Online Buchungssystem gepflegt. Teilnehmer bestimmen einen Förderpartner für einen freien Termin, in der Regel sollten schwächere Spieler einen stärkeren auswählen.
- Wer einen anderen Spieler gefördert hat bekommt Anspruch auf eine Förderung von einem Spieler der der nächst höheren Gruppe. Die Spielpartnervermittlung wird in einer Planungs-Tabelle, später eventuell im Online System verwaltet.
- Alle, die an der Aktiven-Förderung mitmachen, werden auf die wesentlichen Beobachtungs-Aspekte (B-Aspekte) für das Training geschult. Es ist ja das Ziel Schwachpunkte bei Schwächeren immer wieder gezielt anzusprechen, damit Besserung eintreten kann. Die B-Aspekte unterscheiden sich selbstverständlich abhängig vom Leistungsniveau. Bei Anfängern sind zum Beispiel die 4 wesentlichen Aspekte: 1) Bereitstellen: früh schräg bereitstehen mit Schläger hinten 2) Ausholphase: Gut „ge-timtes“ Ausholen, also kurz vor Ballaufsprung Schläger nach hinten führen 3) Schlägerführung: Beim Schlag den Schläger sauber von unten hochführen, „geschlossen“ halten und in Schlagrichtung „durchziehen“ 4) Ausschwingen: vollständiges Ausschwingen in der Regel über die Schulter, dabei Schulter der Schlagseite nach vorne bringen.
Bei den Fortgeschrittenen kommen weitere B-Punkte dazu. Die Fortgeschrittenen korrigieren zum Beispiel die B-Punkte 1-4, wenn Sie mit Anfängern spielen. Das Maximum an B-Punkten beträgt maximal 20 – es darf nicht zu kompliziert werden.
- Die Förderer raten den Geförderten bei Bedarf zu einer Trainerstunde, wenn eine gravierende Schwachstelle erkannt wird. Der Ratschlag darf keinen Stress bringen, er sollte vorsichtig und fürsorglich vorgetragen werden und es bleibt beim Geförderten zu reagieren. Wenn allerdings mehrere Förderer einer Meinung sind, sollte ein Geförderter dem Rat folgen. Grundsätzlich sollte man in die Gruppe 1 erst dann kommen, wenn man mit Trainern (oder auch Freunden) Basisfähigkeiten erarbeitet hat und Bälle auf Vor- und Rückhandseite ordentlich zurückspielen kann.
- Spieler aus der Höchsten Gruppe, also Gruppe 4 oder 5, die „Vereins Champions“, bekommen für Ihre Lehrarbeit besondere Förderung vom Verein. Man muss noch ausführlich darüber sprechen, welche Möglichkeiten der Verein bieten kann.
Es erscheint sinnvoll, gute Förderer für deren Leistung zu würdigen. Im Normalfall ist ja das Verhältnis Fördern:Gefördert_sein 1:1. Die besten Förderer (Bewertungsregeln wären zu diskutieren) könnten dann zum Beispiel ein Verhältnis 1:1,5 bekommen. Das würde bedeuten, dass so ein Spieler für 2 mal Fördern 3 Förderungen bekommen. Solche Konstrukte allerdings sind frühestens dann umzusetzen, wenn das Konzept generell einmal erfolgreich funktioniert.
Fördertrainingsstunden führen wir derzeit „im Versuchsstadium“ schon durch. Beispiel: Hans-Dieter Ehrgott(Fortgeschritten, also in Gruppe 2) spielt öfter mit Eugenio Ghibo (Anfänger, also in Gruppe 1). Weitere Spieler in Gruppe 2 sind Hans Lukasser und Toni Heinrich. Weitere Spieler in Gruppe 1 gibt es nicht. Das Verhältnis ist auch ok, weil die größte Beanspruchung bei den Förderern der Gruppe 2 liegt. Anfänger setzen ein höheres Maß an gespielten Bällen ins Netz oder ins Aus.
Die Gruppen 3 bis 4 sind noch nicht belegt.
Mit der vollständigen Umsetzung des Konzepts hätte jeder Teilnehmer in der Aktiven-Förderung Vorteile. Die Anfänger aus Gruppe 1 haben anfangs nur Vorteile, weil Sie nicht fördern müssen. Ihr Konto geht aber zwangsläufig ins Minus. Sie verpflichten sich daher, für die nächste „Generation der Anfänger“ Ihr Lehramt auszuführen, wenn Sie Teilnehmer in Gruppe 2 werden. Dann können Sie Ihr Konto ausgleichen.
Wer mit seinem Konto im Minus ist und den Verein verlässt, zahlt als Ausgleich für jede nicht ausgeglichene Förderstunde einen angemessenen Betrag, der noch festzulegen wäre.
Zielgruppen in unserem Verein
Sollte in der Sache Aktiven-Förderung eine gewisse Sensibilisierung gelingen, wird der schwierige Teil warten, nämlich die Motivation zur Teilnahme an der Aktiven-Förderung aufzubauen und die Zielgruppen „voll zu bekommen“.
Junge Talente, die im Mannschaftstraining gefördert sind, werden im Förderkonzept kaum berücksichtig. Man darf annehmen, dass deren Bedarf gesättigt ist und keine Zeit für weitere Maßnahmen vorhanden ist.
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Unsere Aktiven im Verein könnten wir wie folgt kategorisieren:
Motivierte Anfänger (Gruppe 1)
Bei Anfängern, die einem Tennisclub beitreten, nehmen wir ein ordentliches Maß an Motivation an. Sie bekommen einen ersten Block an kostenpflichtigen Trainerstunden bis sie in der Lage sind, nicht zu schnell zugespielte Bälle mit einer akzeptablen Streuung zurückzubringen. Nach vielleicht 10-20 Trainerstunden steigt kommt notwendigerweise das Interesse, Spielpartner zu bekommen mit denen sie sich in freiem Spiel weiterentwickeln können. Diese Weiterentwicklung sollte immer wieder von Trainern kontrolliert werden.
Fortgeschrittene im Bereich LK 22 bis 23 (Gruppe 2)
können die Grundschläge einigermaßen solide spielen und gute Übungspartner sein, wenn es nicht um Matches geht. Werden Matches gespielt, leidet oft die Technik aufgrund des Match-Stresses. Sie haben eventuell ab und zu schon in Mannschaften auf den hinteren Plätzen ausgeholfen.
Zu dieser Gruppe gehören auch ältere Mannschaftsspieler, die sich in der Regel zum Doppelspiel treffen. Weil systematisches Training nicht mehr stattfindet, nimmt die Qualität der Technik schleichend ab.
Eine durchaus hohe Zahl an Fortgeschrittenen übersieht gerne den Bedarf an Trainerstunden. Es mag das Gefühl vorhanden sein „es geht ja ganz gut, ich müsste nur mehr üben, wollte ich noch besser werden“.
Fortgeschrittene haben durchaus gute Chancen Spielpartner zu finden, aber nur bei guten persönlichen Beziehungen finden sich deutlich besser spielende Trainingspartner.
Mannschaftsspieler im Bereich LK 17 bis 21 (Gruppe 3)
haben sich mit Ihren vorhandenen Grundschlägen gut arrangiert und leben von Ihrer langjährigen Matcherfahrung. Sie haben nicht selten noch gravierende Mängel (z.B. bei der Rückhand). Sie spielen gerne in „geschlossenen“ Cliquen, wo jeder den anderen gut kennt. Bei vielen „unforced Errors“ gibt es lautes Geschrei, doch selten die Einsicht, dass man nochmal gründlich an seiner Technik arbeiten sollte.
Weil sie in Ihren Cliquen zufrieden sind, orientieren sie sich kaum nach anderen Spielpartnern
Mannschaftsspieler im Bereich LK 8 bis 16 (Gruppe 4)
Haben eine ausgereifte aber bestimmt noch keine sehr gute Technik. Leben im Match von gewissen Vorzügen (Schnelligkeit, Taktisches Gespür, starke Vorhand….). Sie haben noch die eine oder andere gravierende Lücke (z.B. beherrschen auf Rückhand nur Slice).
Sie trainieren in der Regel mit Spielern aus Ihrer Mannschaft, in der Regel aber nicht so, dass eine deutlich sichtbare systematische Weiterentwicklung festgestellt werden kann.
Mannschaftsspieler im Bereich LK 1 bis 7 (Gruppe 1)
Diese Gruppe stellt die Spitzenklasse im Verein dar. Die Technik ist sehr gut.
Eine Förderung ist in der Regel nur über entsprechend gute Trainer und Kontakten zu Spitzenspielern möglich
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Zur Anzahl der Zielgruppen
könnte man 5 auf 4 reduzieren, muss man sogar tun, wenn die Teilnehmerzahl geringer ist.
Wollte man nun Gruppen für die Aktiven-Förderung bilden, sollte der Abstand in der Spielstärke zwischen den Gruppen nicht zu groß sein - andererseits aber wiederum so groß, dass die Förderer sauber zuspielen können.
Förderer brauchen genügend Vorsprung in der Technik, damit sie die B-Punkte (Siehe Definition) wahrnehmen und den Geförderten auf Mängel aufmerksam machen können.
Der Vorschlag einer Gruppeneinteilung ist unkompliziert, er kann aber nur von erfahrenen Spielern/Trainern gemacht werden.
Bei einer Gruppeneinteilung sollte die Qualität der Technik im Vordergrund stehen und nicht der Erfolg in den Matches, i.a.W, wer eine sehr gute Technik hat, aber in einer niedrigen LK angesiedelt ist, kann gerne im Förderbetrieb höhergestuft werden.
Vorteile des Fördersystems
Spielerische Vorteile
Nicht nur die Geförderten lernen im Fördertraining. Förderer können auch einiges ernten. Sie haben die Aufgabe, die Geförderten so anzuspielen, dass diese gute Chancen haben die Bälle ordentlich zurückzubringen. Aus dieser Situation heraus erfährt der Förderer wegen der Streuung im Return der Geförderten die Herausforderung Bälle zu erlaufen und wieder gut zuzuspielen. Wenn die Technik der Geförderten sich ordentlich entwickeln kann, werden sie dem Förderer bald auch anspruchsvollere Bälle zuspielen.
Gutes Training beinhaltet Ein- und Ausatmungsphasen. Phasen der Anstrengung und der Lockerung müssen abwechseln. Das Training mit dem Förderer oder ein Match mit einem gleich starken Spieler fordert Anstrengung, das Training mit dem Geförderten bringt Entspannung. Insbesondere Förderer können ihre Technik bewusst ausfeilen. Sie haben in der Regel mehr Zeit zum Schlag, als in der „Wettkampfphase“ und können diese für Ihre technische Entwicklung nutzen können. Den konkreten Bedarf erfahren Sie ja in der Phase, in der sie selbst gefördert werden oder von Trainern.
Die Vorteile des Fördersystems kann ich persönlich wahrnehmen. In all meinen Förderspielen finde ich in der Regel mit Ruhe zu „meiner“ Technik zurück, die ich im Spiel mit gleich guten oder Besseren teilweise wieder verliere - es sei denn, sie bedienen mich als Förderer.
Soziale Vorteile
Durch die Aktiven-Förderung kommen alle gut miteinander in Kontakt. Man lernt die verschiedenen Persönlichkeiten kennen. Es wird Spieler geben, bei denen man sich überwinden muss, deren Förderer zu sein. Es wird Förderer geben, um die sich alle reißen, aber auch solche, die die man kaum will. Es wird bei dem Konzept in jeder Hinsicht „menscheln“. Man verpflichtet sich aber, mit Allen, auch mit schwierigen Typen zusammen zu arbeiten. Die sozialen Vorteile wären enorm, wenn dies gelänge.
Aktiven-Förderung sollte keinen „Spendencharakter“ haben, sondern mit persönlichen Interessen eines jeden Einzelnen vereinbar sein. In anderen Worten – können wir eine Win-Win Situation auf den Weg bringen, in der Aktive in gleichem Maße geben und nehmen, somit dauerhaft Freude an der Ausübung des Tennissports empfinden? Bei Gelingen sind einer stärker werdenden Sozialgemeinschaft und einem kontinuierlich steigendem sportlichen Qualitätsniveau eine gute Basis gelegt.
Vorteile für den Verein
Der Verein könnte in Konkurrenz auf einem enger werdenden Tennis-Markt mit einem Alleinstellungsmerkmal aufwarten. Gezielte Aktiven-Förderung im Breitensportsegment ist bestenfalls in sehr wenigen Vereinen vorhanden.
Wer einen Tennisverein sucht, orientiert sich auch dorthin, wo ein guter Name ist. Also wäre ein Leistungszentrum „Manching“ mit Aktiven-Förderung ein „Magnet“, den das Konzept für sich selbst braucht - ohne eine hohe Anzahl an Breitensportlern im Verein können wir die Fördergruppen nur schwer bilden. Ich denke mit 30 Teilnehmern könnte man gut beginnen.
Aktiven-Förderung sehe ich als wirksames Mittel für die Mitgliederwerbung
Fragen und Antworten
Aktiven-Förderung für Mannschaftsspieler oder Nicht-Mannschaftspieler? Angebot an alle Spieler, Wer Vorteile für sich sieht und mitmachen will ist dabei.
Welche Altersgruppen ? Alle, es geht zuerst einmal um Technik, da können Ältere und Junge lernen
Fördert der/die "Bessere" immer eine Stufe darunter? Dann haben beim Fördern sehr gute ziemlichen Spielspaß, während sich "die Gruppe 2" immer mit Anfängern abgeben. Ja, in der Regel sollte eine Stufe Unterschied sein – muss aber nicht sein. Wenn der Schwächere einen Topspieler findet, der ihn schult, spricht nichts dagegen
Wobei gerade Anfänger auf Genauigkeit/Gleichmäßigkeit angewiesen sind. Wie soll das gehen? Also ich (Hans-Dieter Ehrgott) sehe mich in der Lage als Fortgeschrittener die Bälle ausreichend genau zu spielen, auch mit angemessener Schnelligkeit/Spin. Das können andere in meiner Klasse wahrscheinlich auch. Wenn ich „fördere“ streut der Spielpartner. das ist für mich wiederum Ansporn, weil ich mehr aus dem Laufen heraus „liefern“ muss. Mein Puls bewegt sich bei so einer 1 stündigen Session in der zweiten Hälfte zwischen 120 und 150 – also fast ein kleines Ausdauertraining.
Wie ändert sich die Gruppe für einen Aktiven? Je nach Können ändert sich die Bedarf. Aus meiner Sicht gibt es eine Änderung auf Antrag dessen, der die Stufe verändern will. Von Ausnahmen abgesehen werden viele Spieler immer wieder mal ein Match machen. Darin sieht man auch die Fortschritte. Man geht zum Beispiel über das Fortgeschrittenenstadium hinaus, wenn man die Technik nicht nur begriffen hat, sondern auch im Match erfolgreicher anwenden kann
Die Haupthindernisse sehe ich im Interessensspektrum und Zeitkontingent der Individuen sowie des "Menschelns". Ja, stimme zu – das größter Hindernis des Konzepts. Man wird herausfinden können, wie viele Bessere es gibt, deren Ansprüche ähnlich wie meine(Hans-Dieter) sind. Ich komme sehr gut damit zurecht, mit einem schwächeren Spieler in der Sommersaison einmal in der Woche zu spielen – also zu Geben. Wenn ich dafür einmal in der Woche mit einem Besseren trainieren kann, dann fühle ich mich ausgeglichen
Kann eine Fördertätigkeit auf Arbeitsstunden angerechnet werden? Es bleibt insbesondere für die höchste sowie für die niedrigste Zielgruppe die Frage des „Ausgleichs“ offen. Darüber muss intensiv diskutiert werden. Allerdings würde ich sagen: Obwohl der Verein Vorteile aus der Aktiven Förderung haben wird (mehr Mitglieder, höheres Niveau über die Zeit, …) ist der Verein „wir alle“. Er braucht die Arbeitsstunden für sein Bestehen. Die Organisatorische Seite des Sportbereichs hat mit dem nicht viel gemeinsam. Es bleibt dennoch eine Option „Ausgleich“ auch über Arbeitsstunden zu bewirken.
Müssen Förderer Schulung empfangen? Es hängt von den Personen ab. Schulung ist immer gut. Doch in der Sache würde ich „Verpflichtungen“ eher skeptisch betrachten. Wir können schon froh sein, wenn die Sache anläuft. Da dürfen wir erst mal fehler-tolerant sein.
Wenn Geförderte den Verein verlassen, aber noch nicht „Ausgeglichen haben“? Konkrete Vorstellungen über „Entlastung“? Es ist eine schwierige Frage. Aber es ist ein Fakt, dass Geförderte echt Leistung bekommen, die einen Wert hat – gefühlsmäßig würde ich sagen, den Wert einer 1/3 Trainerstunde. Zur Einschätzung brauchen wir die Meinung vieler Mitglieder. Ist es dann zu viel verlangt, über Geld auszugleichen? Was hätte man sonst?
Wir sollten Anfängern, die bei der Aktiven-Förderung mitmachen über dieses Punkt gut informieren.
Ein paar Gedanken zum „Verein“
Eine Aktiven-Förderung dürfte nur dann eine gute Chance haben, wenn eine hinreichende Definition unseres Vereinslebens besteht, anerkannt und gelebt wird. Die Definition aus der Satzung finde ich nicht ausreichend und bin nach Überlegungen zu der folgenden erweiterten Definition gekommen. Wenn eine Satzungsänderung übertrieben erscheint, dann genügt wahrscheinlich auch eine Veröffentlichung des Vorstands an die Mitglieder zwecks Kenntnisnahme/Rückmeldung - mit nachfolgender Abstimmung auf einer Mitgliederversammlung.
1. Im Verein Tennisclub „MBB-SG Manching“ finden sich Mitglieder zusammen, um auf der Basis des Tennisspiels eine Sozialgemeinschaft zu bilden, die nachhaltig über gemeinsame Aktivitäten gefestigt und ausgebaut wird.
2. Gemeinsame Kern-Aktivitäten sind
· der gemeinsame Tennissport, geprägt durch ein möglichst ausgeglichenes und allseitiges Geben und Nehmen im Sinne einer Förderung des Breitensports
· der organisierte Mannschaftssport für die sportlich ambitionierten Spieler/Spielerinnen
· die notwendigen gemeinsamen Arbeitsdienste für den Tennissport, ohne die der Verein materiell nicht existieren kann.
3. Über das erfolgreiche Zusammenwirken in den Kern-Aktivitäten soll Motivation entstehen, an weiteren, dem Verein zuträglichen Veranstaltungen mitzuwirken und mitzugestalten. Der Erfolg bei den Veranstaltungen gilt als Indikator für die Qualität der Sozialgemeinschaft. Zu den Sonderveranstaltungen zählt insbesondere das jährlich durchgeführte Babolat Turnier, mit dem der Verein öffentlichkeitswirksam seine aktuelle Attraktivität äußert.
4. Der Verein will über eine sorgsame Weiterentwicklung zu einem regionalen Leistungszentrum wachsen, aber stets nur im Rahmen einer Sozialverträglichkeit.
5. Aus ethischer Sicht sollen die Mitglieder beim Tennissport und den das Vereinsleben bereichernden Veranstaltungen über Sympathie und Antipathie hinweg zusammenwirken. Antipathie soll in allen vereinsbezogenen Begegnungen über offenes, ehrliches, direktes und einfühlsam geäußertes Feedback entgegengewirkt werden.